Psoriasis guttata

Die Psoriasis guttata, auch punkt- oder tröpfchenförmige Psoriasis genannt, ist eine seltene Sonderform der Psoriasis. Diese oft stark juckende Form tritt häufig nach einem bakteriellen Infekt auf. Sie ist durch zahlreiche kleine, punktförmige und rote Psoriasisherde, die schuppen,  gekennzeichnet, die schuppen.


Zahlen und Fakten
Im Vergleich zu anderen Psoriasis-Formen sind die Betroffenen meist jung: Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 15 Jahren erkranken häufiger als Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren. Nur selten sind die Erkrankten noch älter. Insgesamt leiden knapp zwei Prozent der Psoriasis-Betroffenen an einer Psoriasis guttata.


Ursachen und Auslöser

Die häufigsten Auslöser sind bakterielle Infekte: Bei über zwei Drittel der Betroffenen, vor allem bei Kindern, tritt die Psoriasis guttata kurz nach einer Streptokokken-Infektion der oberen Atemwege auf, zum Beispiel nach einer Mandelentzündung oder einem Racheninfekt. Bei kleinen Kindern auch nach einer Infektion am After oder im Genitalbereich. Aber auch Virusinfektionen können die Psoriasis guttata hervorrufen. Kinderärzte empfehlen, junge Betroffene mit dieser Form der Psoriasis gründlich auf Entzündungen im Rachenraum oder im Mittelohr zu untersuchen. Ein Besuch bei einer HNO-Ärztin, einem HNO-Arzt ist daher ist sinnvoll. Die Entfernung der Rachenmandeln ist eine Möglichkeit zur Beseitigung der Auslösefaktoren.


Eine Psoriasis guttata kann bei Psoriasis-Betroffenen auch nach der Einnahme bestimmter Medikamente oder bei einem Krankheitsschub auftreten. Oder durch mechanische Belastungen wie Reiben oder Scheuern.


Symptome

Meist treten am gesamten Körper plötzlich kleine, flache, 0,1 bis 1,5 Zentimeter grosse, rötliche-schuppende Hautveränderungen auf. Der Rumpf ist neben Armen und Beinen oft am stärksten betroffen. Häufig sind die Herde von Juckreiz begleitet. Folgende Merkmale sind charakteristisch:

 

  • Bildung von kleinen, anfangs oft stecknadelkopfgrossen, roten Flecken
  • mehr oder weniger haftende, mittige, trockene und silbrig glänzende Schuppung
  • häufig streifenförmige Anordnung der Hautveränderungen


Verlauf

Wenn die Auslöser nicht mehr im Körper vorhanden sind, verschwinden die Beschwerden in vielen Fällen nach wenigen Wochen vollständig. Vor allem bei Kindern kommt es häufig zu einer spontanen Heilung. Bei 30 bis 70 Prozent kommt es unter Behandlung zu einer dauerhaften Abheilung. Die Psoriasis guttata kann aber auch in eine klassische Plaque-Psoriasis übergehen, die chronisch verläuft. Dies geschieht meistens innerhalb von fünf Jahren nachdem die ersten Beschwerden aufgetreten sind.


Behandlung und Therapie

Damit die Beschwerden schnellstmöglich abklingen, sollten die Auslöser der Psoriasis guttata rasch erkannt und ausgeschaltet werden. Eine etwaige Streptokokken-Infektion muss ausheilen, die Einnahme von auslösenden Medikamenten sollte in Absprache mit der behandelnden Dermatologin, dem behandelnden Dermatologen möglichst vermieden werden.


Da die spontane Heilungsrate insbesondere nach Abklingen einer lnfektion hoch ist, sollte zuerst eine äusserliche Therapie in Betracht gezogen werden. Es können dieselben Medikamente wie bei einer Plaque-Psoriasis verwendet werden, etwa Kortikosteroide, Vitamin-D3-Abkömmlinge und Antipsoriatika. Je nach Ausdehnung der Hautveränderungen, vor allem bei sehr vielen und weit verteilten kleinen Stellen, kann eine äusserliche Behandlung jedoch sehr aufwendig sein. Deshalb wird bei diesen flachen, entzündlichen Hautveränderungen häufig auch eine UV-Therapie empfohlen. Achtung: Bei Kindern wird die UV-Therapie nicht empfohlen.


Führt die äusserliche Behandlung mit Crèmes und UV-Licht oder die Abheilung eines lnfekts nicht zu einer Besserung, kann eine innerliche Therapie in Betracht gezogen werden. Dabei ist prinzipiell jede Behandlung möglich, die auch bei einer Psoriasis vulgaris empfohlen wird. Die Therapieoptionen sind abhängig vom Alter und der individuellen Krankheitsgeschichte der Betroffenen. In jedem Fall sollte mit einer Dermatologin, einem Dermatologen besprochen werden, welche Untersuchungen sinnvoll sind und mit einer individuellen, auf die Haut abgestimmte Behandlung begonnen werden.